Text: Matthias Eichler, 28. Mai 2021

Lange habe ich auf etwas aus Graz gewartet, das nicht mit den begeisterten Urlaubsberichten diverser Freunde zu tun hat und voilà – Dead End Friends tun mir diesen Gefallen mit ihren neuen Tape „Whatever“, welches sie am heutigen Freitag veröffentlichen.

Seit 2011 haben DEF häppchenweise alle paar Jahre mal von sich hören lassen. Ein paar Singles hier und ein paar EPs dort, bis 2016 ihr erstes Album „Wrench“ heraus kam. Ein magisch-manisches reverb-beschaffenes Psych-Rock Werk, nicht zu engagiert wirkend, sondern mit einer angenehmen Laxheit versehen. Kein Album, das man im Dunst des alltäglichen Schalls nach einmaligem Hören weglegt und verschwinden lässt. Seitdem sind fast fünf Jahre vergangen, was nicht gerade auf überengagierte, heißhungrige Motivation und/oder krankhaftes Geltungsbedürfnis schließen lässt. Aber auch hier wieder auffallend sympathisch: Pflichtgefühl? Kreativitäts- und Leistungszwang? WHATEVER!

Drei Songs und 20 Minuten Spielzeit ist eine Ansage und schnell wird klar, dass jede einzelne Minute für den Entwicklungsprozess unentbehrlich wird. Eine fesselnde Melange aus Neo-Psych-Stoner-Garage-Rock, fern erinnernd an eine mögliche Fusion zwischen The Black Angels und Allah-Las mit wirklich vielseitigen Songstrukturen und extrem geschickt ausgearbeiteten Passagen. Grazie.

VÖ: 28. Mai 2021 via Numavi Records