Text: Felix Mossmeier, 25. Juni 2021

Die UEFA erwägt Ermittlungen gegen Manuel Neuer – wegen einer Regenbogen-Binde. Fallengelassen. Ein paar Tage später zeigt der Verband, wie wichtig ihm die Verteidigung von Menschenrechten tatsächlich ist. Fußballstadien in Regenbogenfarben zu beleuchten ist dann wohl doch zu viel. So deprimierend derartige Aktionen im Jahr 2021 sein mögen, die Stimmen gegen derartige Ungleichbehandlung werden immer lauter.

Es ist wohl eher dem Zufall zuzuschreiben, aber passender hätte Desi – ehemals Desiree Klaeukens – den Release-Termin ihrer neuen Single „Halt nicht fest“ inklusive Video nicht legen können. Indierock in der reinsten Form. Gitarren allen Ecken und Enden. Typisch hetero? Nope. Es geht um eine lesbische Beziehung. Und der Track stellt klar, dass Trennungsschmerz nicht immer von einem Mann über eine Frau oder andersrum besungen werden muss. Natürlich nicht der erste Track, der dieses Thema behandelt. Aber ein weiteres wichtiges Beispiel, dass sicher Vorbild sein kann. Zur Orientierung dient. Das Gefühl gibt, dass jede*r lieben darf wen er*sie möchte. Starker Text, cooles Video – das möchte man bestimmten Menschen gerne direkt weiterleiten.

Seit ihrem Debütalbum „Wenn die Nacht den Tag verdeckt“ war Desi unter ihrem bürgerlichen Namen Desiree Klaeukens unterwegs. 2021 ist es Zeit für eine Veränderung. Ab nun also Desi. Der Name, mit dem sie Freund*innen eigentlich schon immer rufen. Für das Video zur ersten Single arbeitete Desi mit Haik Büchsenschuss zusammen. Der Video-Produzent setzt Desi und Schauspielerin Lana Cooper dabei derart in Szene, dass man glaubt erahnen zu können, was die Beziehung der beiden schon durchgemacht hat. Angesichts solcher Videos und des wirklich soliden Tracks dürfen Indie-Fans sich außerdem über die Ankündigung freuen, dass ein ganzes Album bereits in Planung ist.

VÖ: 25. Juni 2021 via Staatsakt