Text: Christoph Walter, 13. August 2021

Devendra Banhart und Noah Georgeson sind schon seit vielen Jahren ein eingespieltes Team, wobei Letzterer in der Vergangenheit in erster Linie als Produzent der Alben von Ersterem in Erscheinung trat. Auf „Refuge“, dem gemeinsamen Album des Duos, ist Georgeson nicht nur der Mann im Hintergrund (wie auch schon bei Joanna Newsom, Adam Green oder Andy Shauf), sondern auch mal wieder einer der Ausführenden.

Bei den Namen Banhart und Georgeson denkt man naturgemäß zuerst an den weit ausufernden Kosmos des Weird Folk, womit die instrumentale, zwölf Stücke umfassende Ambient-Platte „Refuge“ nun so gut wie überhaupt nichts zu tun hat. Vielmehr breiten die beiden Amerikaner einen Soundteppich aus, der zumeist an drückend heiße, faule Sommertage irgendwo am Meer denken lässt. Dann und wann schleicht sich aber auch etwas überraschend Bedrohliches in die größtenteils fast meditativen Stücke ein — die vermeintliche Sicherheit, die der im Titel versprochene Zufluchtsort verspricht, ist durchaus trügerisch und brüchig.

Die wenigen Worte allerdings, die Banhart und Georgeson in „Sky Burial“ an ihre Zuhörerschaft wenden, sind aber immerhin tröstlich: „May you be safe. May you be happy. May you be healthy. May you live with ease.“

VÖ: 13. August 2021 via Dead Oceans