Text: Stefan Killer, 07. Mai 2019

Die Veröffentlichung von „Violence“, des sechsten Studioalbums der Editors, ist schon gut ein Jahr her. Zum Record Store Day 2019 gab’s „The Blanck Mass Sessions“, zumindest für Vinylfans. Am Freitag ist das Album mit Alternativversionen einiger „Violence“-Songs nun für alle als CD und LP via Play It Again Sam erschienen. Schlachtet die Band die Platte aus, um Zeit für die nächste zu gewinnen? Eher gibt sie damit wohl Ausblicke auf ihre Zukunft.

Der Weg hin zu digital geprägten Klängen und weg vom Gitarren-Indie ist spätestens seit „In Dream“ geebnet. In „The Blanck Mass Sessions“ begab sich die Band mit Produzent Benjamin Power auf eine weitere Abzweigung. Sänger Tom Smith sagte: „Als wir an Ben herantraten, […] haben wir ihm die Freiheit gegeben, alles zu tun, was er wollte. Es schien dumm, ihm Grenzen und Richtungen zu zeigen, da er bei allem, was er anfasst, eine so einzigartige Sound-Handschrift hat – wir haben ihn also machen lassen.“

Das Ergebnis ist „The Blanck Mass Sessions“, das vor eingängigen Beats und Harmonien nur so strotzt. Manchmal entstehen Mehrwerte wie der tranceartige Touch im „Violence“-Titeltrack, manchmal wären die Songs besser ohne Alternativversion („Nothingness“) dran. Naja, zum Glück gibt’s mit „Barricades“ einen zuvor unveröffentlichten Kaufreiz. Egal, was als nächstes kommt, Antenne Bayern und Konsortien werden’s mögen.

VÖ: 03. Mai 2019 via PIAS