Text: Felix Mossmeier, 30. September 2022

Ein junger Mann aus Kanada eroberte im vergangenen Jahr mit seiner Post-Punk-Interpretation im schwarz weißen Visualkleid die Herzen von inzwischen 2 Millionen monatlichen Hörer:innen alleine auf Spotify. Ein Künstler, der mit seinen Texten – eigentlich mit seiner gesamten Kunst – wie kaum ein anderer die Ängste, Sorgen und Freunden der Generation Z auf den Punkt zu bringen scheint. Alles ein paar Jahre nach der Nachricht, dass seine Plays auf Spotify genügen, um die Miete zu bezahlen und er seinen Job kündigte.

There’s no ecstasy without agony, and there would be no EKKSTACY without misery.

Dass psychische Gesundheit in seiner Künstler:innen-Generation eine große Rolle spielt, ist angesichts gesellschaftlicher Weiterentwicklungen in diesem Bereich weder eine Überraschung noch eine Seltenheit. Der junge Kanadier spricht aber in einem Umfang aus eigener Erfahrung, die einen doch zucken und vor allem nochmal genauer hinhören lässt. Bereits mit 17 Jahren führte eine schwere depressive Episode zu einer drogeninduzierten Psychose und einem Selbstmordversuch. Drei Jahre später veröffentlicht EKKSTACY mit „Misery“ sein zweites Album, das thematisch direkt am ersten Album „NEGATIVE“ anknüpft.

Basically, I just went through a lot of really fucked up shit. And that’s what pushed me to become an artist.

In Sachen Sound scheint sich Ekkstacy seit seinem letzten Release auch noch etwas mehr gefunden zu haben, die Synths der 80er Jahre sind aber natürlich geblieben. Viel zeitgeistiger kann eine Platte eigentlich kaum sein.

VÖ: 30. September 2022 via Ekkstacy / UnitedMasters