Text: Thorsten Streck, 11. September 2016

Nachgereicht, aber keinesfalls durchs Raster gefallen: „Big Fugitive Life“ die aktuelle 6-Track EP von Rock-Chamäleon Ezra Furman. Theatralisch, gespalten, Furman-Style. Die bereits am 19. August via Bella Union erschienene EP zeigt nicht zuletzt wegen ihrer krassen Zweiteilung einmal mehr die innere Zerrisenheit dieses Rock ’n‘ Roll Phänomens. Bewegen sich die ersten drei Songs noch im Spannungsfeld von wahnwitzigem (Glam)Rock mit Violent Femmes Einschlag, werden im zweiten Teil akustischere Töne angeschlagen. Von der Hank Williams mäßigen Country Nummer „Penetrate“ bis zu „The Refugee“, das einen Bogen von der Flucht seines Großvaters vor dem Nazi Regime bis zur heutigen Flüchtlingsproblematik schlägt, gewährt Furman hier Einblick in sein Seelenleben wie selten zuvor. Zusammengefasst ist „Big Fugitive Life“ weit mehr als bloß Annex zum 2015er Album „Perpetuaal Motion People“ und verlangt nach der Aufmerksamkeit, die dem schillernden Anti-Popstar längst gebührt.

02/11/2016 (CH) Zürich – Bogen F
03/11/2016 (AT) Wien – WuK
05/11/2016 (AT) Linz – Ahoi Pop