Text: Tim Brügmann, 22. Februar 2019

Ein ungutes Gefühl. Nicht nur, dass wir in postfaktischen Zeiten leben, nun rufen auch Feels, das Psych-Alternative-Quartett aus Los Angeles auf ihrem zweiten Album die „Post Earth“ aus und malen ein sehr düsteres Bild zur Lage unseres nicht mehr ganz so schönen Erdenrunds.

Dabei sind Feels alles andere als eine politische Band, die mit erhobenem Zeigefinger zum besseren Leben ermahnt oder durch brunnentief gestimmte Instrumente schlagartige Depressionen auslöst. Irgendwo zwischen den Runaways und the Brian Jonestown Massacre haben es sich Laena Geronimo (guitar/vocals), Shannon Lay (guitar/vocals), und Michael Perry Rudes (drums) gemütlich gemacht und liefern nach dem von Ty Segall produzierten Debüt nun die konsequente Fortsetzung ihres Lo-Fi-Sounds, dem der ein oder andere sonische Ausbruch sehr gut zu Gesicht steht. Im harten Kontrast zwischen hell und dunkel, soft und harsch findet das Trio die perfekte Balance.

So kleckern sie nicht nur mit kantigen und verwobenen Gitarren-Parts umher, sondern verbinden üppige Vokalharmonien mit kräftigem Bassspiel und treibenden Drums. Einen gewissen Retro-Charme wird gerade Laena Geronimo von ihrem berühmten Vater, dem DEVO-Drummer Alan Meyers zweifelsohne geerbt haben. Aber auch ihre Feels profitieren von eingängigen Tracks, die mit quirlig-fiependen Experimenten sofort nach einem zweiten Durchlauf verlangen.

Mit „Post Earth“ beweisen Feels mit Kante, dass es im Bereich der Female-Fronted-Bands auch in Zukunft noch einige kleine Schätze zu heben gilt.

14.03.2019 Hamburg – Hafenklang
15.03.2019 Offenbach – Hafen 2
16.03.2019 Halle – Hühnermanhattan Klub
17.03.2019 Berlin – West Germany
29.03.2019 (CH) Vevey – Rocking Chair
30.03.2019 (CH) Zürich – Gonzo Club
31.03.2019 (CH) Lugano – Lido San Domenico

VÖ: 22. Februar 2019 via Wichita Recordings