Text: Sönke Holsten, 11. November 2022

Es wird nicht bei wenigen Fans die Hoffnung aufgekeimt sein, dass das Aachener Post-Hardcore Trio FJØRT mit dem wahnsinnigen Live-Abriss ihrer bisherigen Diskografie mit acht Konzerten an zwei Tagen in unterschiedlichen Städten vielleicht mehr verfolgt als die Huldigung des bisherigen Schaffens. Und so sollte es tatsächlich dann sein. Nach dem Konzert zur bereits fünf Jahre alten „Couleur“ folgte die Ankündigung zu „nichts“. Viel Unbegreifliches ist in der Zwischenzeit passiert und so wundert es nicht, dass „nichts“ ein mächtiges Album voller Unverständnis, Fassungslosigkeit und Wut geworden ist. Musikalisch wurde von Band und Tonmeister Beray Habip nochmals eine Schippe Wucht draufgelegt.

Der Opener „nichts“ beinhaltet bereits alles. Die Kraft des Schlagzeugs, den Spannungsaufbau und die kompromisslose Walze aus Gitarre und Bass. Auch die Neuerung, dass Chris Hell einige Passagen singt und nicht alles mit aller Verzweiflung rausschreit, ist eine neue Facette, die sich durch das komplette Album zieht und für noch mehr Dringlichkeit sorgt. Das folgende „sfspc“ kommt da zackiger aus den Boxen – vom Trommelwirbel eingeleitet, kommt das Trio direkt zum Punkt, nimmt Fahrt, um dann wieder dem Gesang und Text volle Aufmerksamkeit zu schenken. FJØRT haben mit „nichts“ nochmals ihren musikalischen Zenit nach oben korrigiert, die Klangmauern verdichtet, die Texte entschlackt und damit ein ganzheitliches Album ohne Kompromisse geschrieben. Wahnsinn.

18.01.2023 Rostock – Peter Weiss Haus
19.01.2023 Leipzig – Werk 2
20.01.2023 Münster – Sputnik Halle
21.01.2023 Bremen – Schlachthof
26.01.2023 Essen – Zeche Carl
27.01.2023 Hannover – Musikzentrum
28.01.2023 Stuttgart – Im Wizemann (Halle)
29.01.2023 München – Ampere
30.01.2023 (AT) Wien – Arena Halle
31.01.2023 Erlangen – E-Werk
01.02.2023 Dresden – Beatpol
02.02.2023 Berlin – Metropol
03.02.2023 Hamburg – Fabrik
04.02.2023 Wiesbaden – Schlachthof
05.02.2023 Köln – Gloria

VÖ: 11. November 2022 via Grand Hotel van Cleef