Text: Tim Brügmann, 10. April 2021

Fortuna is back! „Im Auftrag des Ministerium für Ausrasten und Achtsamkeit“ schickt die Gute-Laune-Cringe-Kapelle um Martin Bechler nun den zweiten Vorboten der neuen Platte „Die Rückkehr zur Normalität“ auf audiovisuelle Wanderschaft. Das „Imperium rudert zurück“, so der verheißungsvolle Titel der zweiten Single-Auskopplung aus dem mittlerweile 4./5. Fortuna Ehrenfeld Album. Und was soll man sagen? „Disko! Disko!“, lautet das Motto in der wohl diskolostesten Zeit seit Erfindung des Dancefloors.

Hat uns die Vorab-Single „Die panamoralische Liebe“ noch wissen lassen, dass unsere Mutter den Arsch der Barbarei leckt, spendiert uns das Genregrenzen sprengende Trio nun einen Schnellkurs im Bootyshake. Denn wenn Frontmann Martin Bechler sich wieder in Schlafi und Tatzenschuhe schmeißt, hat er diesmal nicht weniger vor, als die Landebahn für die Post-Corona-Zeit frei zu fegen. Die Edel-Melancholie ist dabei auch weiterhin das Aushängeschild von Fortuna Ehrenfeld, während der Lineup-Change mit Drummer Jannis Knüpfer aka der Elektronik-Professor für ein opulenteres Soundbrett sorgt als auf bisherigen Fortuna-Releases.

Für den 28. Mai versprechen uns Fortuna Ehrenfeld aber nicht nur die langersehnte „Rückkehr zur Normalität“, für die das eigene Label tonproduktion records gegründet wurde, sondern auch ein Begleitbuch mit einem triumphalen Namen für eine neue Zeitrechnung: „Hedonistischer Leitfaden in ein wachsames, inspiriertes Leben.“ Und wer Fortuna Ehrenfeld kennt, der weiß, dass diese Band nicht nur einen Scheiß auf Genre-Konventionen gibt, sondern auch im Bereich des Merchandise mit allen Wassern, Weinen und Espresso-Blends gewaschen ist.

Möge der Wunsch nach der „Rückkehr zur Normalität“ in Erfüllung gehen. Eines ist allen Zweifeln zum Trotz jedoch sicher: Es gibt wohl keine Band im deutschsprachigen Raum, die den Irrsinn dieser Zeit und den Aufbruch in eine danach schöner vertonen könnte. Ein Shalala in der Kehle, das schäumende Bier in der Hand und das Taschentuch im Anschlag.

VÖ: 09. April 2021 via Tonproduktion Records