Text: Oliver Schröder, 27. Februar 2017

Sonne und Regen, Melancholie und Lärm, Melodie und Wandel: So richtig zu fassen bekommt man Froth auch beim Hören des ihres dritten Albums nicht. Mittlerweile sind sie auf Wichita angekommen und experimentieren mehr denn je. Und das machen sie gut, obgleich die Versuchsanordnung sehr vertraut wirkt. Keyboards leiten „Outside (Briefly)“ ungewohnt kühl ein, anschließend geht es bei erhöhter Luftzufuhr mit „Shut the Windows“ ein kurzes Stück in Richtung späte Sonic Youth. Dann eine volle Kehrtwende zu Shoegaze, Hall und Noise. My Bloody Valentine standen bei „Passing Thing“ definitiv Pate. Schließlich kippt der Song nach wenigen Minuten ins Krautfass. Und schon sind wir wieder bei den Froths, die wir mit dem Debütalbum kennengelernt haben. Nach dem Slalom durch Kategorien und Genres beruhigt sich die Band zur zweiten Hälfte des Albums und es wird homogener. Mit „Sensitive Girl“ steht dann ein widerborstiger Indiepop-Hit mit ultraeingängiger Melodiefolge und fiependes Feedbacks an.

Vielleicht liegt es daran, dass der Sound der Neunziger Jahre momentan ein Revival erlebt, vielleicht schreiben Froth dazu aber auch verdammt gute Songs. „Outside (Briefly)“ ist erneut sehr variantenreich und mitreißend und so langsam sollte die Band aus Los Angeles auch hierzulande die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient.

VÖ: 24. Februar 2017 via Wichita Recordings