Text: Michael Smosarski, 15. Juni 2018

Girls Names wandeln in tiefen Schatten. Das gilt einerseits stilistisch, denn was die Formation aus Belfast auf „Stains On Silence“ abliefert, ist düsterer Post-Punk mit kathedralenhaften Hallräumen, in die sich wenig bis gar kein Licht verirrt. Auch tolle Uptempo-Songs wie „The Impaled Mystique“, dem man angesichts der abstrakten, sperrigen Gesamtausrichtung des Albums fast schon Pop-Appeal bescheinigen darf, sind im Kern düster und bleischwer.

Nimmt man dann noch den immer leicht schiefen Gesang von Cathal Cully hinzu, ist offenkundig, im Schatten welcher Spätsiebziger-Ikonen sich die Band bewegt. Ian Curtis und Joy Division schwingen in jeder Note, in jeder Silbe mit. Was Girls Names auf diese Weise an Intensität und Atmosphäre gewinnen, verlieren sie an Authentizität und Profil. So ist „Stains On Silence“ ein wirklich gutes, phasenweise auch mitreißendes Album – nur eben ein bisschen zu stilecht.

VÖ: 15. Juni 2018 via Tough Love Records