Text: André Habermann, 02. September 2020

Die Blitze zucken wieder: Die Rede ist von Gods Of Blitz, einer Formation aus dem tiefsten Kreuzberg, die vor 15 Jahren aus dem Nichts eines der besten Indie-Rock-Whatever Alben der 2000er aus der Hüfte geschossen hatten. „Stolen Horses“ nannte sich das Quantum, bestehend aus Hits, Hits und Überhits.

Leider hielt die musikalische Liaison nicht allzu lange, denn im Jahre 2008 stieg Gründungsmitglied Sebastian Gäbel (Gesang und Bass) aus der Band aus, ging nach Schweden und widmete sich seiner neuen Band Fox Machine und zog mit dem Künstlerkollektiv The String Theory (und José González) durch die Landen. Gods Of Blitz hingegen hatten sich mit Nico Kozik eine neue Stimme besorgt, die Gäbel aber nie wirklich das Wasser reichen konnte. So kam es auch, dass sich die Band nach dem gemeinsamen Album „Under the Radar“ (2009) und der darauffolgenden Tournee inoffiziell aufgelöst hatte. Fünf Jahre später gab es tatsächlich noch einmal Hoffnung, da sich die vier Herrschaften (in der ursprünglichen Besetzung) für zwei Konzerte im Berliner Lido zusammengefunden hatten. Danach zuckte aber erst mal nichts mehr.

Vor wenigen Tagen wurde bekanntgegeben, dass die alten Haudegen Gäbel, Freudenberg, Wong und Kiersch (ja, die Originalbesetzung) wieder Feuer gefangen haben. Und tatsächlich wurde letzten Freitag mit „Cactus Complex“ ein neuer Blitz in den Äther geschossen: Ein Stück, das auch ohne Weiteres auf einem der ersten zwei Alben „Stolen Horses“ oder „Reporting a Mirage“ gepasst hätte. Ein Kommentar auf Facebook fasst das Ganze sehr gut zusammen:

Es ist alles wieder da. Die drahtigen Gitarren, die sich duellieren, der pulsierende Bass, die arschtretenden Drums und Sebastians vertraute Stimme. Wie fantastisch!

Ein neues Album wurde auch schon bestätigt, nennt sich „Now“ und soll am 18. September erscheinen. Greetings from Flashbackville.

VÖ: 18. September 2020 via Gods Of Blitz