Text: Pierre Rosinsky, 25. November 2022

Ein jugendlicher Mikko Singh hätte wahrscheinlich die Hände über den Kopf geschlagen, würde er die Soundästhetik hören, die sein erwachsenes Ich heutzutage unter dem Moniker Haleiwa produziert. Wenn es nach Singh geht, ist sein neues Album „Hallway Waveride“ nämlich eine Art Botschaft an sein jugendliches Ich: Es braucht kein großes, teures Studios, um ein gutes Album zu produzieren, der Kassettenrekorder von damals hätte auch genügt. Womit gleich schonmal Idee und Herangehensweise dieses Albums vorgestellt wären.

Ausgestattet mit zwei alten Tascam-Recordern macht sich Singh also auf den analogen Selbstfindungstrip. “Hallway Waverider”, “A Sea Stroll”, “Lost Bay” – Die Songtitel machen keinen Hehl daraus, was hier Programm ist. Singh, selbst Surferfahren, weiß, wie er den dazugehörigen Sound duplizieren kann. Getrieben von Synthesizern vermischt “Hallway Waveride” vor allem Dream Pop und Psychedelia und tränkt diese in einen verschwommenen Lo-Fi-Sound. Man ist geneigt, dem Album auch einen gewissen Hang zum Shoegaze zu attestieren; das liegt weniger am Dream-Pop-Anschlag als viel mehr an den Synthesizer-Wellen, die über das Album hereinbrechen. Dem jungen Singh hätte es auch gefallen.

VÖ: 25. November 2022 via Morr Music