Text: Stefan Killer, 09. April 2018

Ums titelstiftende Kollidieren geht es bei dem neuen Album des Noise-Trios HEADS. nicht nur mit Gehörgang Richtung Genre. Anders als wohl die meisten Artgenossen ist die Band nicht nur bedacht auf grungiges Ins-Gesicht-Geschrammel, sondern versteht es auch, die tiefen wie langsamen Passagen auf „Collider“ mit Dynamik und rasendem Tempo zu füllen.

Der Bass stampft stets behäbig und doch treibend, während sich Gitarrist und Sänger Ed Fraser für seine luftig gehauchten Melodien klar an den Genres mit dem Präfix „Post“ orientiert. Im nächsten Moment kracht dann meist der Sludge-Hammer auf den Kopf und stellt klar: Für Pop und Punk ist „Collider“ zu metallisch. Ginge es um Mainstream-Gefilde, sähe das neølyde Einordnungskomitee am ehesten noch den Friedhof-Blues Marc Lanegans.

Derart ist auch die Vokalkunst Frasers konzipiert, was den zehn Songs zusätzliche Tiefe gibt – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Ab und an kommen bei HEADS. auch Kollegen anderer Bands zum Zug: In dem Song „Wolves at the Door“ etwa beweisen die Autisti-Sängerin Emilie Zoë und Fabian Bremer der Wiesbadener Doomer von Radara ihre musikalischen Qualitäten.

Die verschiedenen Gangarten auf „Collider“ rattern mit einer solch trägen Wucht aufeinander zu, dass nach der Kollision nur noch zu sagen bleibt: Die neue Platte von HEADS. ist wohl die am schönsten arrangierte Post-Karambolage seit Erfindung der Krachmusik.

16.10.2018 Hamburg – Molotov
21.10.2018 Hannover – Mephiste
22.10.2018 Berlin – Musik & Frieden
25.10.2018 (AT) Wien – Arena
28.10.2018 Stuttgart – Jura West
02.11.2018 (CH) Winterthur – Albani Music Club

VÖ: 06. April 2018 via This Charming Man Records