Text: Felix Mossmeier, 21. Oktober 2021

„Helado Negro Is Dancing Out the Anxiety of Modern Life”, schrieb Pitchfork im Juli 2021 über Roberto Carlos Lange aka Helado Negro. Und ja: Sein insgesamt fünftes Album scheint mit Leichtigkeit gegen die Tristesse des Alltags anzutreten. Im Pitchfork-Portrait spricht Eric Torres von einem von „Verstärkern und Pedalen vollgestopften“ Studio. Ein Steinway-Piano soll dabei ein Viertel des gesamten Raums einnehmen. Warum diese Zitate? Weil man sich dieses Studio, ohne es jemals gesehen zu haben, bildlich vorstellen kann, wenn man „Far In“ hört.

Ein Album, dass in seiner Ruhe gleichzeitig Leichtigkeit und Melancholie vermittelt. Bei Helado Negro geht das durchaus zusammen. Da passt auch die Album-Reflexion des Künstlers ins Bild: „Escape is never out there, you have to go inward.” Er ist in sich gegangen und hat dabei seine wohl am besten ausgearbeiteten Geschichten über ausgedachte Geschöpfe, Geister und verzauberte Gegenstände ans Licht gefördert. Nach dem akustischen Sommer „Gemini And Leo“ kommt mit „Far In“ der perfekte Sound für ein Innehalten im Herbst 2021.

VÖ: 22. Oktober 2021 via 4AD