Text: Matthias Eichler, 30. November 2021

Surfrock aus Hamburg ergibt nicht wirklich eine handfeste Sinnkollision — auch nicht, wenn hier die Niederschlagsmenge innerhalb eines Jahres durchschnittlich 804mm beträgt und Wellen sich hier eher um Lockenwickler bilden als am Strand. Und auch wenn sich Highcoast während einer Art Ergründungsphase (einer möglichen besseren Wirklichkeit) in Melbourne gründeten, so haben sie dieser heiligen Surf-Stätte den Rücken gekehrt (natürlich nicht ohne dieses Lebensgefühl vor Ort maximal zu zelebrieren und es in Songs zu verpacken) und sind in Hamburg auf Grund gelaufen.

Über die letzten zwei Jahre haben sie an einer EP gearbeitet und sind Mitte des Jahres für das Recording in das Hamburger Studio Schalltona eingekehrt, um im Frühjahr 2022 die Scheibe via Selbstvertrieb unter die Leute zu bringen. Mit ihrer Single-Auskopplung „Green Demons“ gibt es neben mannigfaltigen Lebenshochgefühl-bejahenden Wohoos, schicke energisch-enthusiastische Riffs, die darauf abzielen Tonnen Bier aufzuladen und schnellstmöglich den nächstgelegenen Strand aufsuchen zu wollen, um über Menschen herzuziehen, denen Dick Dale, The Ventures oder Wavves kein Begriff sind. Ihr dazugehöriges Video gibt es oben drauf und zeigt niemanden der nicht drauf ist – simples, spaßiges Storyboard mit (hoffentlich!) jeder Menge Ironie.

VÖ: 17. Februar 2021 via Highcoast