Hochzeitskapelle stellen den Ablauf der Jahreszeiten auf den Kopf, denn mit „Wayfaring Suite“ hält nicht der Herbst, sondern der Frühling Einzug. Die zehn Instrumental-Stücke des Albums sind leicht und freundlich wie ein Aquarell. Mit allerlei folkloristischem Instrumentarium schichten die Bayern in Kooperation mit dem japanischen Komponisten Kama Aina luftige Arrangements mit repetivem Pop-Appeal. Posaunen, Glockenspiel, eine singende Säge – in diesem wundersamen Klangkosmos scheint alles möglich.
Dabei klingt „Wayfaring Suite“ mal volkstümlich-bajuwarisch, dann wieder kosmopolitisch – meistens jedoch völlig ort- und zeitlos. Glücklicherweise wurde die Instrumentals nicht aalglatt ausproduziert, sondern besitzen viel rustikalen Charme – „rumpeljazzig“ nennt es das Label, und das beschreibt den Klang zwischen Profiorchester und Schüler-Kapelle ziemlich gut.
Wer sich jetzt, Anfang Herbst, eine warme Frühlingsbrise um die Nase wehen lassen möchte, der sollte der Hochzeitskapelle eine Chance geben.