Text: Christoph Walter, 27. Juni 2022

Die Nachricht, dass Jesse Tabish Ende Oktober ein Solo-Album namens „Cowboy Ballads Part 1“ veröffentlicht, könnte bei oberflächlicher Betrachtung völlig falsche Assoziationen wecken. Allerdings ist die Vorstellung, dass der Frontmann der hoch geschätzten und stets einer gewissen Opulenz verpflichteten US-Band Other Lives auf einmal mit der Klampfe Lagerfeuersongs zum Besten gibt, schon etwas abwegig. Also sind die titelgebenden Cowboys natürlich eher Typen aus Spaghettiwestern und die Musik dazu huldigt den Großmeistern Ennio Morricone und Henry Mancini — man höre dazu nur einmal kurz in die Vorab-Single „Castro“ rein.

Und ganz so „solo“ war Jesse Tabish bei der Arbeit an „Cowboy Ballads Part 1“ ebenfalls nicht, war seine Frau Kim (inzwischen auch festes Mitglied von Other Lives) doch maßgeblich am Entstehungsprozess der Songs während der ersten Phase der Pandemie beteiligt. Nur Zwänge von Außen gab es eben keine, wie er erzählt:

Making a record as part of a band can sometimes be a battle! Instead, Kim and I dreamily imagined a record, like a soundtrack to a movie that didn’t exist, which was fun – and not to worry about if we’d written a single, or other such pressures a band can have. We were free, to explore, in this quiet space.

VÖ: 21. Oktober 2022 via PIAS