Text: Matthias Eichler, 22. April 2022

Das mächtige Psych-Produktionsuniversum King Gizzard & The Lizard Wizard bricht nicht ab, sondern erschafft eine Galaxie nach der anderen — ohne Anzeichen auf Materialermüdung oder Kreativitätsverlust. „Omnium Gatherum“ heißt ihr neues Werk, welches die Band selbst als ihr weißes Album bezeichnen und nach und nach glaubt man zu verstehen. Diese Mammut-Platte verschmilzt ihre ehemaligen Werke mit Hinweisen auf 80er Pop, Psychedelia- und Stoner-Metal-Bands wie Sleep und liefern hier ein fesselndes, eklektisches Meisterwerk auf dem Höhepunkt ihres Daseins.

„Omnium Gatherum“ scheint mehr ein Greatest-Hits-Album zu sein, angetrieben durch die motivierten Hände und Köpfe derer, die sich ein Rückgrat erspielt haben, welches ihnen auf dem Gipfel ihres Selbstvertrauens erlaubt, sich an alles versuchen zu können — mit Erfolg. Bemerkenswert ist, dass die Band zu Zeiten der Pandemie drei Alben aus der Ferne aufgenommen hat, während „Omnium Gatherum“ das erste Mal seit zwei Jahren war, welches sie zusammen aufgenommen haben. Daher scheinbar ihre grenzenlose, aufgestaute Energie Ideen zu entwickeln, ohne die Verpflichtung einzugehen, ein ganzes Album in nur einer Richtung zu liefern.

Mit „Magenta Mountain“, der ersten Vorab-Single, ließen sie uns einen ersten Psychedelic-Pop-Kometen zu kommen. Mit einer Länge von acht Minuten hat der Song genug Zeit, sich des klassischen King-Gizzard-Spannungsaufbaus zu bedienen, um dann in ein wirbelndes psychedelisches Gitarrensolo überzugehen, während die Neon-Pop Synthesizer einem das Gefühl geben, mit einem Fallschirm von einem Regenbogen springen zu wollen. Gizzhead Ambrose Kenny-Smith zum Song:

You know when you have a really weird vivid dream and it sticks with you like glue? One day I came into the studio and Stu was trying to write one of them down. He kept banging on about this paradise called Magenta Mountain that he had seen but none of us believed him. Every day since then he’s been still trying to convince us all that it’s real and one day he will.

VÖ: 22. April 2022 via KGLW