Text: Christoph Walter, 23. November 2020

„And Then Out Of Nowhere, It Rained“ — treffender hätte man den Titel für den Opener dieser Debüt-EP gar nicht wählen können, denn letztlich war der erste Auftritt von King Hannah mit der hervorragenden Single „Crème Brûlée“ ähnlich überraschend und erfrischend wie ein Regenschauer an einem heißen Sommertag.

Damals schon wurde versprochen, dass es bald mehr vom jungen Duo aus Liverpool geben würde und dieses Versprechen löst die sechs Songs umfassende EP „Tell Me Your Mind And I’ll Tell You Mine“ nun auf äußerst souveräne Art und Weise ein. Wie bereits die Vorab-Single sind die Stücke allesamt schön kantig und melancholisch, außerdem fühlt man sich beim Gesang von Hannah Merrick nach wie vor an Hope Sandoval und bei den Gitarrensoli von Craig Whittle an Kurt Vile erinnert.

Das ganz hohe Niveau von „Crème Brûlée“ wird zwar nicht durchgängig gehalten, dafür wird es vom knapp achtminütigen „Meal Deal“ mit seiner düsteren Grundstimmung und dem epischen Solo am Ende sogar noch übertroffen. Song des Jahres? Vielleicht. Zu den vielversprechendsten Newcomern des Jahres gehören King Hannah aber auf jeden Fall.

VÖ: 20. November 2020 via City Slang