Text: Lina Niebling, 05. August 2022

Das Warten hat ein Ende – und was für eines. Mit „Could We Be More“ legen Kokoroko das lang ersehnte Debütalbum vor und führen fort, was sie mit ihrer selftitled EP 2019 angefangen haben. Dabei ist es äußerst ungewöhnlich so lange auf ein Debütalbum zu warten, aber gut Ding will Weile haben. Kokoroko stehen neben vielen anderen für eine lebhafte Londoner Improvisationsmusikszene. Die Impulse der postkolonialen Stadt Londons und die unterschiedlichen Bezüge der Menschen spiegeln sich darin wider. Kokorokos Sound ist dennoch einzigartig. Die 8-köpfige Band groovt ordentlich durch unterschiedliche Musikstile wie Afrobreat, Highlife, Soul und Funk und lässt sich von westafrikanischen und karibischen Musiklegenden wie Ebo Taylor und Pat Thomas beeinflussen.

Das Besondere an ihrem Stil sind neben den jazzigen Freestyle-Elementen die wiederkehrenden synchrone Beats, Gesänge und Tunes. Nicht selten spielen Trompete, Posaune und Saxophone die gleiche Melodie oder mehrere der Bandmitglieder singen die gleichen Lines. Dadurch entsteht ein voluminöser Sound, der einen wahrlich erfüllt. Ihnen gelingt es, die Gesamtheit der Band in den Vordergrund zu stellen, ohne jedoch einzelne Solos hintenüberfallen zu lassen. So bleibt stets ein Gefühl von Freiheit bestehen.

Mit den insgesamt 15 Tracks bietet des Albums vielfältige Anknüpfungspunkte. Ob die sanften Klänge von „Age of Acent“ oder „Dide O“, die groovig-perkussiven Tracks „We give Thanks“ oder „War Dance“ oder das funky „Something’s Going On“ – in allen Tracks spiegelt sich die Energie und Vielfältigkeit der Band wider. Wenn das auf Platte schon so überzeugend ist, möchte man ein Livekonzert nicht missen. Möglichkeit dazu gibt es im September an sechs Standorten in Deutschland.

23.09.2022 Hamburg – Reeperbahn Festival
24.09.2022 Köln – Buergerhaus Stollwerck
25.09.2022 München – Freiheitshalle
27.09.2022 Erlangen – E-Werk
28.09.2022 Berlin – Metropol
05.10.2022 Mannheim – Alte Feuerwache

VÖ: 05. August 2022 via Brownswood Recordings