Text: Christian Selzer, 14. November 2018

Lafote haben zwar keinen Elefanten, poltern aber trotzdem mit jeder Menge schlechter Laune durch den Porzellanladen. Das Trio kombiniert Postpunk mit deutschen Texten und zeigt auf seinem Debütalbum „Fin”, dass Hamburg als Kreativzelle deutschsprachiger Indiemusik immer noch ein Wörtchen mitzureden hat.

Der eingeschlagene Pfad von Lafote ist klar: Sie wollen die brüchige Fassade einer künstlichen Wohlfühlhölle zum Einsturz bringen. Die Mittel ihrer Wahl: die Sprengkraft von ein paar Zeilen, die Treffsicherheit nadelstichartiger Riffs – und ein Pony, auf dem Sänger Jakob Groothoff im Clip zum Album-Opener „Alles liegt in Scherben” durch Hamburgs Erste-Sahne-Lage reitet.

Natürlich erinnern die eindringlichen Alltagsbeobachtungen Groothoffs und die Verweigerungshaltung in Zeilen wie „Das ist nicht die Welt / die ich umarmen will” unweigerlich an Tocotronic, Die Sterne und vor allem frühe Blumfeld. Zum Pop-Appeal der Diskurspopper gesellt sich bei Lafote aber eine große Lust am Krach. So gelingt ihnen auf „Fin” der Spagat zwischen der Hamburger Schule und den Noise-Sounds der Stunde von Friends of Gas oder Die Nerven. Spannendes und spannungsreiches Debüt einer Band mit eigenwilligem Ansatz, die ab heute auf Tour ist.

14.11.2018 Hamburg – Pudel
15.11.2018 Berlin – Monarch
16.11.2018 Bremen – Spedition Bremen
17.11.2018 Lüneburg – Anna & Arthur

VÖ: 16. November 2018 via Misitunes