Text: Oliver Schröder, 25. Januar 2017

Je härter die Zeiten, desto weicher müssen die Birnen sein: Lokomoko setzen mit „Harold Weir“ sechs Songs in eine Welt, in die man sich eine ganze Lokomoko-Armee hineinwünscht. Schon das erste Stück „Sugarplum“ ist Endorphin instant und klingt nach Gitarren-Kurzurlaub auf Hawaii mit einem angeduselten Brian Wilson im Gepäck. Die vier Hamburger surfen leichtfüßig durch eine sonnendurchflutete Retrolounge und experimentieren mit psychedelischen Klängen und Elektropop. Sie treffen dabei konstant den richtigen Ton zwischen ausladend und reduziert und schaffen es dabei catchy zu sein, ohne auch nur das kleinste bisschen Angriffsfläche für einen möglichen Abnutzungseffekt zu bieten. Lokomoko machen schon in kleiner Dosis süchtig. Und wer diese Mischung nach einem schnellen Blick aus dem Fenster oder – noch schlimmer – ins soziale Netzwerk nicht ganz dringend nötig hat, der sollte im März zur Deutschlandtour (Termine folgen) kommen und sich vom Gegenteil überzeugen.

31/03/2017 Düsseldorf – MicroPopWeek

VÖ: 30. Januar 2017 via ODDWOP