Text: Oliver Schröder, 02. November 2016

Lou Barlow ist jetzt schon so lange im Geschäft und hat in all den Jahren mit keinem seiner Outputs enttäuscht – weder solo, noch mit seinen Projekten Sebadoh, Sentridoh oder Folk Implosion. Nachdem er sich auf dem letzten Dinosaur-Jr.-Album etwas mehr als sonst gegen Band-Diktator J. Mascis durchsetzen konnte, legt er nun eine EP nach, die nahtlos an sein letztes Soloalbum „Brace the Wave“ anschließt und auf der wir wieder fünf gewohnt gute Exponate zu hören bekommen.

Halbakustisch reduziert und durchgängig mit Ukulele eingespielt, ist jeder Song ein kleines, bewegendes Meisterwerk: abwechslungsreich, typisch Barlow, aber niemals sich selbst kopierend. Es ist immer wieder beeindruckend, wie wenig er benötigt, um dichte Songsituationen zu gestalten, die einen unmittelbar in den Bann ziehen und nicht wieder loslassen. „Ich wäre stolz, wenn ‚Apocalype Fetish‘ meine letzte Platte wäre“, sagt Barlow zur Veröffentlichung. Allein schon der bloße Gedanke an ein mögliches Karriereende sorgt für Verlustängste und schlaflose Nächte. Bitte niemals aufhören!

VÖ: 28. Oktober 2016 via Domino Records / Joyful Noise Recordings