Text: Tim Brügmann, 29. März 2018

Bevor uns Cigarettes After Sex mit ihrem Slowcore zwischen die Laken lockten, galten Low als Speerspitze einer Musikrichtung, deren Künstler gar nicht böse sind, wenn ihre Musik einen ins Reich der Träume entführt. Schon seit 1993 wissen Mimi Parker und Alan Sparhawk genau, wann sie in die Saiten oder Tasten zu greifen haben, wann es denn jetzt ein wenig Tempo und Lautstärke bedarf und vor allem wie man all das bei minimalistischer Herangehensweise spannend hält.

Ein Vierteljahrhundert und eine beachtliche Diskographie im Sandmanns-Beutel später haben die beiden Mormonen aus Minnesota nichts an Genialität eingebüßt. Wenn das Publikum während ihrer magischen Darbietungen zwischen Dunstschleier und kleinstem kalkulierten Ausbruch einfach mal „slower!“ ruft, ist das vermutlich das schönste Kompliment, welches man Low machen kann.

Präsentiert von Rolling Stone begeben sich Parker und Sparhawk zusammen mit dem neuen Bassisten Steve Garrington in altbewährter Trio-Formation auf vier Deutschlandkonzerte, die ihre anklagenden, aber nie jammernden Kerzenschein-Epen wieder zum Greifen nah machen. Von Duisburg aus geht es von München aus nach Dresden und das bei kongenialer Entdeckung der Langsamkeit. Nur mit der Ruhe Freunde der leisen Gangart, Low schleichen sich weiterhin an, aber sie sind endlich wieder da!

23.06.2018 Duisburg – Traumzeit Festival
25.06.2018 München – Ampere
26.06.2018 Dresden – Beatpol