Text: Christoph Walter, 10. Mai 2019

Mac DeMarco als Cowboy, der morgens Ställe ausmistet, Nachmittags das Vieh zusammentreibt und sich am Wochenende seine rare Freizeit beim Rodeo vertreibt? Eine recht absurde Vorstellung. Aber keine Angst, Mac DeMarco ist natürlich nach wie vor der Superslacker, als den man ihn kennt und schätzt – außerdem ist „Cowboy“ für den Kanadier laut eigener Auskunft ja sowieso eher eine liebevolle Bezeichnung für seine Kumpels als eine mit bestimmten Vorstellungen verbundene Berufsbezeichnung.

Trotzdem sind sie kaum zu überhören, die Country-Anklänge auf „Here Comes The Cowboy“. Wenn auch in unterschiedlicher Intensität: Stärker im von einem Gruselvideo begleiteten „Nobody“, der astreinen Ballade „All Of Our Yesterdays“, und in „Hey Cowgirl“, in dem besagtem Cowgirl ans Herz gelegt wird, das Landleben doch zumindest für eine Weile gegen Großstadtlichter und Abende vor dem Fernseher einzutauschen. Eigenwilliger interpretiert dagegen im leicht countryfizierten Easy Listening von „Finally Alone“. Und dann finden sich unter den 13 Stücken des Albums natürlich auch klassisch verspulte DeMarco-Songs und Kuriositäten wie das funkige „Choo Choo“, in dem der Cowboy kurzfristig zum Lokführer mutiert.

Alles in allem eine Platte, mit der man gut in den Sonnenuntergang reiten kann. Oder man lässt es bleiben und hängt stattdessen lieber noch ein Weilchen lässig herum.

10.11.2019 Hamburg – Große Freiheit 36
11.11.2019 Berlin – Columbiahalle

VÖ: 10. Mai 2019 via Mac’s Record Label