Text: Tim Brügmann, 16. April 2018

Seit gut fünf Jahren ist das Post-Hardcore Sludge-Punk Trio (wow!) Metz schwer damit beschäftigt, sich zu Torontos unangefochten brutalster Band zu spielen. Ihre Sets haben sich in dieser Zeit zu absolut puren, aber kunstvoll gerenderten Chaos destilliert, was ihren Ruf als wahren Live-Berserkern noch weiter unter die Haut ihrer Anhänger ritzt.

Doch trotz ihrer adrelaningetränkten sonischen Fieberträume, die sich im 3-Minuten-Format pudelwohl fühlen, haben sie auch den Pop gemeistert. Sorgfältig arrangiert formieren sich ihre Riffs, Rhythmen und das bare Geschrei zu Ausbrüchen, die dennoch ins Ohr gehen und bisweilen sogar ziemlich „catchy“ daherkommen. Auch ohne Sing-Alongs und klassische Hooks sind Metz-Shows durchaus tanzbar und laden zu ausgefalleneren Verrenkungen im Moshpit ein.

Mit ihrem letzten Album „Strange Peace“ lassen sie tatsächlich im Vergleich zu den beiden Vorgänger-Komplettrasuren etwas Frieden zu, stehen aber mit einem Bein weiterhin tief in der Suppe ihrer ohrenbetäubenden Vergangenheit. Einen Arm halten sie dabei ausgestreckt und greifen zur ein oder anderen Harmonie, was auf der Palette ihres Sounds für den ein oder anderen willkommenen Farbtupfer sorgt.

Für insgesamt fünf Shows geben sich Toronto’s finest nun auch in Deutschland die Ehre, nehmen als Support für München und Köln die Labelkollegen Moaning in den Schwitzkasten und werden endlich auch hierzulande wieder für Schweißausbrüche und Tumult bedingtes Nasenbluten sorgen.

25.04.2018 München – Strom
26.04.2018 Köln – Gebäude 9
18.07.2018 Leipzig – UT Connewitz
19.07.2018 Berlin – Cassiopeia
16.08.2018 Wiesbaden – Schlachthof

VÖ: 22. September 2017 via Sub Pop Records