Text: Christopher Zielske, 08. Februar 2018

Wer ist das? Etwa MGMT? Diese Frage wird man wohl noch öfters hören. Mit ihrem vierten Album machen MGMT mal wieder alles anders. Auf ihrer inzwischen zehnjährigen Reise durch Indietronic, Psychedelic-Gitarrenpop und skizzenhafte Pop-Experimente sind sie nun im Synth-Pop der 80er Jahre angekommen. Böse Zungen könnten nun natürlich behaupten: Liegt ja voll im Trend. Und was soll daran innovativ oder neu sein? MGMT aber trauen sich was und gehen einen Schritt weiter. Sie klingen nicht wie eine Kopie unserer Helden von damals. Zwar klopfen sie mit Songs wie „Me And Michael“ (Video) oder „One Thing Left To Try“ an der Tür von OMDs Album „Organisation“ und Mike Oldfields „Earth Moving“ (welcher zugegeben vielleicht nicht euer Held war), sie treten jedoch nicht ein und behalten somit ihren ganz eigenen Drive.

Insgesamt klingt „Little Dark Age“ wie ein wilder Hybrid aus Synthies, Avantgarde-Pop, Psychedelic und einer Brise Soul und Funk. So könnten sie mit ihrem Song „James“ zum Beispiel auch eine aufgeräumte Version von John Maus sein, während sie im nächsten Stück schon wieder die 80er Jahre Keule gepaart mit Tame Impala schwingen. Andrew van Wyngarden und Ben Goldwasser haben hier keine Retroplatte geschaffen, sie befinden sich textlich und musikalisch komplett im Hier und Jetzt.

VÖ: 09. Februar 2018 via Columbia Records