Text: Christoph Walter, 01. Juli 2022

Ungezählt sind die Alben, für die Trauer und das Überwinden eines Verlusts die Triebfeder waren. Mit „Liminality“ reiht sich nun eine weitere hörenswerte Platte in diese Riege ein. Auf ihrer Debüt-LP — zuvor war bereits die EP „Yearnings“ erschienen — webt Caroline Blomqvist alias Minru fragile, meist zurückhaltende Songkonstrukte aus Gitarre, Piano, sachten Streichern und Gesang.

Gelegentlich erinnert das an Kolleginnen wie Sóley oder Agnes Obel, wobei die Stücke der Schwedin mit Wahlheimat Berlin weniger experimentell und dafür stärker in Folk und Indie-Rock verwurzelt sind. Glanzlichter dieser unprätentiösen Platte für die Nachtstunden sind „Secrets and Sins“ und „Will I Ever Find“, die einen schon beim ersten Hören für sich einnehmen. Die restlichen Stücke auf „Liminality“ dagegen entfalten ihre ganze Klasse erst nach mehreren Wiederholungen, sind aber nicht weniger gut gelungen.

VÖ: 01. Juli 2022 via Morr Music