Text: Christian Selzer, 23. Mai 2018

Maximaler Lärm trotz totaler Verknappung: Das Zwei-Mann-Kraftwerk Molde legt sein neues Album „City of Dreams II” vor und macht darauf Alarm wie Messi im Strafraum von Optik Rathenow. Der verspulte Noiserock der Berlin-Leipziger Kombo, die nur mit Gitarre und Schlagzeug antritt, bewegt sich irgendwo zwischen zartem Krach und spontaner Wucht.

Schnell wird dem geneigten Hörer klar, dass die Riffs und Rhythmen auf „City of Dreams II” gerne mal um die übernächste Ecke denken. Eine Band für Streber ist Molde trotzdem nicht. Das Duo hat Respekt vor der Hookline und ist trotz aller Mathrock-Anleihen verkopft und tanzbar zugleich. Schicht um Schicht werden die zappeligen Hymnen mit Feedbackrauschen, Gesangsfetzen und treibenden Tempowechseln angedickt, um dann mit großer Dringlichkeit im kontrollierten Chaos zu gipfeln.

Eine druckvolle Produktion und filigrane Soundtüfteleien runden diese Melange aus Noise, Postpunk und Pop ab und machen „City of Dreams II” zu einem Geheimtipp für alle Freunde versponnener, kantiger Melodien. Tolle Veröffentlichung vom Berliner Label Mikrokleinstgarten.

08.06.2018 Jena – Café Wagner (Support für Wolf Mountains)

VÖ: 27. April 2018 via Mikrokleinstgarten