„Killing Feels“ heißt die neue Single von Monako, die sich dafür mit dem Duo Bibi Club aus Montreal zusammengetan haben. Der Song ist ein weiteres Zeugnis von Monakos Hang zu akribischen Arrangements und der Auseinandersetzung mit Songstrukturen. Der Song steigt folkig ein, läuft dann aufs erste Hören fast ein bisschen beiläufig vor sich hin und tut erst mal so, als würde er sich an eine klassische Songstruktur halten; der Hörer wird mitten hinein ins bedrohliche Phlegma einer emotionalen Verletzung gezogen.
Die Lyrics sind reduziert und ziehen ihre Wirkung aus Sadek Massarwehs Gesang, der als ins zeitgenössische transportierte Wehklage einiges an Schlagkraft entfaltet. Doch dann wird reduziert, so weit, bis der Hörer in all seiner konditionierten Erwartung den drohenden musikalischen Strömungsabriss für unausweichlich hält; nur um kurz vor dem Exitus in ein atmosphärisches Crescendo zu münden, das im Pressetext treffend als cineastisch beschrieben wird.
Es steckt ein großer Aufwand in „Killing Feels“, und damit fügt sich der Track in Monakos Werk nahtlos ein. Denn bei der Hamburger Band treffen musikalische Vision und Akribie produktiv aufeinander, so dass jeder Song organisch und vielschichtig klingt. „Killing Feels“ ist vor allem ein Anzeichen dafür, dass diese Vision lange nicht auserzählt ist.
