Text: David Maneke, 02. November 2018

Es wird ernst mit Monako. Anfang September hatten wir euch den ersten Song des Hamburger Kollektivs Monako vorgestellt – knapp zwei Monate und an die 50.000 Spotify-Plays später (believe the hype!) kommt heute ein neues Video zum Song „Spring“ raus.

Schon mit den ersten Takten wird einigermaßen deutlich, dass Monako nicht so wirklich Bock darauf haben, sich künstlerisch allzu stark zu beschränken. Auch ohne sich in komplizierten musikalisch-archäologischen Exegesen zu versuchen, ahnt man, dass der musikalische Zitatenbrunnen der Band prall gefüllt ist. Wirklich greifbar werden davon nur Fetzen, aber Monako setzen sie mit Kreativität und Liebe zum Detail neu zusammen, so dass am Ende eine Microdosis Nostalgie mitschwingt.

Ein mächtiges, fast bis zur Schwerfälligkeit getragenes Gitarrenintro bereitet uns nur so halb auf das vor, was dann kommt: ein atmosphärisch dicht und differenzierter Gedankenvorschlaghammer, ein ruhiger Song mit enormer Tiefe. Das Arrangement ist einmal mehr auf den Punkt, und zwar mit dem Auge aufs Werk und nicht auf den Rezipienten. Über die Frage, ob der Song nun gefällt oder nicht, sind alle Beteiligten offenbar hinweg und dass er gut ist, kann eigentlich kaum zur Debatte stehen. „Spring“ ist ein Song zum ausgeprägten Herbstschwelgen, und das offensichtliche rezeptorische Oxymoron überrascht mich da mal gar nicht. Wie schon bei „HHXMTL“ vermeiden Monako auch bei „Spring“, dass ein Eindruck allzu klar wird. Der Song ist bei weitem nicht so unterkühlt wie „HHXMTL“, latente Entfremdungseffekte machen sich aber dennoch bemerkbar.

Je öfter ich „Spring“ höre, desto klarer wird mir folgendes: Monako sind ein ganz spannendes musikalisches Projekt, weil sie ihr ganz eigenes Regelwerk der Kunst diszipliniert befolgen.

07.11.2018 Hamburg – Knust (+ Leoniden, ausverkauft)
08.11.2018 Berlin – Lido (+ Leoniden, ausverkauft)
09.11.2018 Leipzig – Naumanns (+ Leoniden, ausverkauft)
10.11.2018 Chemitz – Atomino (+ Leoniden, ausverkauft)
16.11.2018 Heidelberg – Karlstorbahnhof
08.12.2018 München – Kranhalle
09.12.2018 Stuttgart – Wouahou

VÖ: 02. November 2018 via Euphorie Records