Text: Oliver Schröder, 31. Januar 2017

The dark side of the Moon Duo: Wieder geht es hinein in den spiralförmigen Kaninchenbau der repetitiven Psychedelia. Ripley Johnson und Sanae Yamada graben sich ein viertes Mal ganz tief in die Nacht und schaffen weitschweifige Gewölbe, bei denen man an jeder zweiten Stelle das Gefühl hat, man sei gerade erst daran vorbeigelaufen. Das hat einerseits den Grund, dass die beiden es wieder einmal mühelos schaffen, den Hörer in wenigen Sekunden zu hypnotisieren. Andererseits klingt „Occult Architecture Vol. 1“ größtenteils exakt wie seine Vorgänger und setzt auf Feedbacks, Fuzzgitarren, Orgel und monotone, tribalartige Beats.

Ein paar subtile Neuerungen gibt es aber, handelt es sich hier doch um den ersten Teil einer Licht/Schatten-Dualität, bei dem sich die beiden Musiker ganz auf ihre düsteren Seiten konzentrieren. Sie sehen das Album damit als Wendepunkt in der Bandgeschichte, was beim Zuhören aber nur bedingt auffällt. Höchstens das keyboardbetupfte „Creepin‘“ fällt ein wenig aus der Reihe und beweist, dass man mit einem spirituell-mystischen Überbau auch verhältnismäßig kurz und knackig rocken kann. Wer also das Moon Duo bisher zu eintönig fand, wird auch hier keine Erleuchtung erleben. Fans erleben hiermit das bisher abwechslungsreichste Album der Band.

24/03/2017 (AT) Graz – Orpheum Extra
25/03/2017 (AT) Wien – Chelsea
26/03/2017 Leipzig – UT Connewitz
27/03/2017 Berlin – Bi Nuu
05/06/2017 Dachau – Dachauer Musiksommer

VÖ: 03. Februar 2017 via Sacred Bones Records.