Text: Oliver Schröder, 16. Mai 2018

Mudhoney im Jahre 2018 als Urgesteine zu bezeichnen, sorgt für ein merkwürdiges Ziepen im Kopf. Und zwar genau an der Stelle, an der das Déjà-vu-Zentrum sitzt. Schließlich verdienten sie sich die Bezeichnung schon Ende der Neunziger, als der Seattle-Boom endgültig vorüber war. Seitdem wundert und freut man sich jedes Jahr ein bisschen mehr über ihre Beharrlichkeit, auch wenn nicht jedes Album-Spätwerk mitzureißen wusste. Zumindest solide blieb es aber meistens.

Übrig geblieben sind aus der Zeit sonst nur noch Pearl Jam, ein Mutant namens Alice in Chains und die eben einfach nicht kaputtbaren Mudhoney als ewige Semi-Underdogs einer Musikrichtung, die nach Rock’n’Roll und Legende riecht. Die Großtaten des Grunge liegen zweifelsfrei viele Jahre zurück, dennoch sind Mark Arm und Steve Turner auch dreißig Jahre nach Bandgründung immer noch ein Live-Erlebnis. Mittlerweile nicht nur um sich zu Fuzzgitarren und kreischenden Vocals zu betrinken, sondern auch als Geschichtsstunde in Sachen Rock – und wie man ihn überlebt.

13.11.2018 Berlin – Festsaal Kreuzberg
14.11.2018 Hamburg – Fabrik
15.11.2018 Köln – Gebäude 9
19.11.2018 Frankfurt – Zoom Club
20.11.2018 München – Strom

VÖ: 19. Januar 2018 via Sub Pop