Text: Michael Smosarski, 22. Februar 2017

Wenn das Cover schon vieles erzählt: „Preservation“ schmückt das Konterfei der Künstlerin selbst, eine Frontalaufnahme der ernsten, jungen Frau, mit einer nostalgischen Brille im Stil der 70er Jahre. Das perfekte Singer/Songwriter-Cover! Und tatsächlich haben die Songs allesamt jene sehnsüchtige Zeitlosigkeit, die so viele Vertreter des New Folk auszeichnet. Mit dem Unterschied, dass hier keine verlorene Akustikgitarre die Basis bildet, sondern angecrunchte, verhallte E-Gitarren mit einer Menge sphärischer Versatzstücke – volume swells, reverse echoes, die komplette Bandbreite von Gitarren-Psychedelica. Und über allem thront Reids Stimme, tief, melancholisch und eindringlich.

Mit dieser Hinwendung zum vollen Soundgewand macht Nadia Reid einen ähnlichen Schritt wie kürzlich erst Basia Bulat auf ihrem großartigen Album „Good Advice“. Auch in Sachen Songwriting stehen sich die beiden sehr nahe – im Falle von Reid ergänzt um eine große Schippe Shoegaze im Stile von Slowdive. Diese Kombination macht „Preservation“ zu einer unfassbar einnehmenden Platte, die beim Hören sofort alles entschleunigt. Und wie schön ist es denn, wenn man sich bei einem Album mal nicht „anschnallen“ muss, sondern abschnallen darf?

23/02/2017 Berlin – Monarch
24/02/2017 Landsberg – Stadtheatre
25/02/2017 (CH) Lugano – Studio Foce
26/02/2017 (CH) Zurich – Rote Fabrik
27/02/2017 München – Hauskonzerte

VÖ: 03. März 2017 via Basin Rock