Text: Michael Smosarski, 12. Juli 2016

Rockband gegründet und den Bass vergessen? Macht nichts, kann mal passieren. Das kann auch richtig gut werden – siehe Beispiele wie etwa White Stripes oder Blood Red Shoes. Aber Rockband gründen und die Gitarre vergessen? Frevelhaft! Nun gibt es aber musikalische Spielarten der Rockmusik, in denen das Experiment ebenfalls aufgehen kann… Nice As Fuck bedienen sich auf ihrem ersten Album bei eben jenen musikhistorischen Quellen: Post Punk und ein wenig New Wave, viel Melodie, Atmosphäre und große Hallräume auf der Stimme. Wer jetzt aber trüben Pathos erwartet, den dürfte das Debüt der Band überraschen, denn die Gesangslinien klingen einnehmend hell und, nunja, kalifornisch. Das kommt nicht von ungefähr: Eine der Macherinnen hinter der Gruppe mit dem schönen Namen ist nämlich Jenny Lewis, ehemals Rilo Kiley und auch solo erfolgreich unterwegs. Ihr neuester Streich Nice As Fuck ist definitiv einige Hördurchläufe wert, und das sicher nicht nur – oder vielleicht noch nicht einmal vor allem – für Jenny Lewis-Fans. Das selbstbetitelte Album erschien bereits am 23. Juni via Love’s Way Records.