Text: Stefan Killer, 23. August 2019

Für die Tatsache, dass Olivia Rose mit „While My Father Sleeps“ über den Tod ihrer Mutter wegkommen will, macht das Album geradezu überschwänglich glücklich. Die namengebende Frontfrau der Band Oh, Rose hat sich die Kunst- und Musikszene Olympias, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Washington, zu eigen gemacht und ein punkiges Potpourri aus Zorn, Depression und tanzbarer Akzeptanz geschrieben.

Am prägendsten ist ihr Gesang. Im Vergleich zu den oft drückenden Gitarrenriffs, die Ms Rose spielt, wirkt ihre Stimme wie ein Fähnchen im Wind, passend zur Stimmung des jeweiligen Songs. Mal flötet sie Töne, die jeden Moment zu kippen drohen, mal grölt sie sich in Grunge-Manier den Frust vom Leib. Begleitet wird sie dabei von Bassist und DIY-Tonstudiotechniker Christopher Kevin, Schlagzeuger Liam Hindahl und Sarah Redden am Synthi, der zum Beispiel in „Believe It“ mit der starken Rhythmus-Fraktion die Band vor Beliebigkeit schützt.

Seien es saubere Basslinien, Garagerock-Einlagen oder wachsende Postpunk-Perlen wie „Phoenix“ – im Lauf des Albums eröffnet sich ein homogenes Werk, das weit über Trauer hinaus geht. Nach Angaben der Band schreibt Olivia Rose die Songs auf Basis der Ideen der einzelnen Mitglieder. Zum Glück, denn die Heterogenität des Albums ist hörbar – und macht „While My Father Sleeps“ in Kombination mit seiner Geschichte zum kurzweiligen Happy End.

VÖ: 23. August 2019 via Park The Van