Text: Sönke Holsten, 06. Dezember 2022

Dass die wunderbaren Pale aus Aachen mit neuer Musik wieder zurück sind, haben wir bereits an dieser Stelle berichtet. Nun ist die wirklich letzte Platte „The Night, The Dawn and What Remains“ über das Hamburger Label GHvC erschienen und ist viel mehr als Abgesang des viel zu früh verstorbenen Gitarristen Christian Dang-anh und noch viel weniger eine abgewetzte Reunion auf die keiner gewartet hat. Viel mehr beweist diese Band, dass sie es versteht aus den mehr als traurigen Umständen Indie-Perlen zu schreiben, die sich nicht von der Schwere des Lebens brechen lassen und die Zuversicht und Freundschaft siegen lassen.

Das eröffnende Instrumentalstück „Wherever You will go“ teasert schonmal gekonnt an, was die Platte beinhaltet, bevor einen „Tonight (We can be Everything)“ mit seiner Eingängigkeit und dem mehrstimmigen Gesang 20 Jahre zurück auf die Indie-Dancefloors katapultiert, welche Pale schon damals gut gefüllt haben. „New York“ beginnt mit einem schrillen Saxofon, um dann in einen unverschämten Hit über die schon oft und zurecht besungen Stadt zu münden.

Pale haben mit „The Night, The Dawn and What Remains“ einen wunderbaren Schlussakkord ihrer Diskografie gespielt. Ob man die Geschichte dahinter nun kennt oder nicht — es ist ein starkes Album voller zeitloser Hits. Danke Pale.

VÖ: 25. November 2022 via Grand Hotel van Cleef