Text: Oliver Schröder, 01. April 2022

Wenn Britta Philipps von Luna eine ausdrückliche Empfehlung zum neuen Album von Jason Quever ausspricht, kann man eigentlich schon einen Blindkauf tätigen. Und richtig, „Past Life Regression“ ist ist ein wunderbar verluschter Trip durch einen Summer of Love, den wir alle dringend nötig haben.

Dabei sind Papercuts alles andere als ein Geheimtipp oder gar Newcomer, schließlich veröffentlicht Quever schon fast seit zwei Jahrzehnten Platten unter diesem Namen. Längst vom ursprünglichen Grizzly-Bear- und Beach-House-Umfeld emanzipiert, stand das Projekt trotz durchgängiger Großartigkeit nie so richtig im Rampenlicht. Angesichts der Tatsache, dass bei Jason Quever eigentlich immer alles stimmt, kann man sich da schon wundern. Aber besser viele Jahre tolle Alben, anstatt allzu schnell im Strohfeuer zu verglühen und direkt wieder zu verschwinden. Das würde auch gar nicht zu Quever passen, dessen Musik immer so klingt, als stünde der Punkt Aufstehen ganz unten auf der Liste, der zu erledigenden Dinge. Seine Hausaufgaben zum Thema Jangle-Pop hat er dagegen stets zuverlässig drauf: Einflüsse von The Velvet Underground, The Who in ihrer Sell Out-Phase und Galaxie 500 werden schläfrig, aber umhüllt von glitzernder Melancholie in luftig leichten Melodien untergebracht. Womit wir wieder bei Luna wären. Sagte ich bereits, dass man Britta Philipps blind vertrauen kann?

11.04.2022 Hamburg – Grünspan
12.04.2022 Köln – Gebäude 9
13.04.2022 Berlin – Heimathafen
14.04.2022 Leipzig – UT Connewitz

VÖ: 01. April 2022 via Labelman