Text: Sönke Holsten, 29. März 2022

Im ersten Moment fühlt sich die Fusion aus den französischen Energiebündeln Lysistrata und der französisch-britischen Indie-Pop-Band Frànçois & The Atlas Mountains als Schnapsidee an. Wo das erstgenannte Trio sämtliche Genregrenzen zwischen Indie, Mathcore und Posthardcore sprengt und neu zusammensetzt, schlägt die Band um Leader Frànçois Marry eher ruhigere Töne an und packt die Songs in Watte. Diese Konstellation aus Lysistrata und Fráncois Marry nennt sich nun Park und veröffentlichte diese Tage ihr selbstbetiteltes Debütalbum -– und das ist das Gegenteil einer Schnapsidee.

Der Opener „A Day Older“ beginnt gemächlich, verliert sich aber am Ende in einem Gitarrengewitter. Die Singleauskopplung „Réveil heureux“ nimmt aber dann mit einem treibenden Schlagzeug und zackigem Bass deutlich mehr Fahrt auf und bietet der französischsprachigen Darbietung das passende Noise-Gerüst. Das ausufernde „Easy Living“ verbindet dann abschließend die Stärken der Ursprungsbands und vereint musikalischen Abriss mit Pop-Appeal. Park verstehen es in den richtigen Momenten, die Wucht aus der Musik zu nehmen, den mal englisch oder französischen Texten Marrys Platz zu lassen, um anschließend wieder meterhohe Gitarrenwände zu erschaffen und die Songs ausufern zu lassen. Spannende Konstellation – ebenso spannendes Debüt. Experiment geglückt.

VÖ: 25. März 2022 via Vicious Circle Records