Text: Oliver Schröder, 21. März 2017

Was nach Garage klingt, muss nicht aus der Garage kommen. Pulled Apart By Horses wollten zurück auf Los, und wo sonst hätten die Jungs aus Leeds den Kopf von allem Ballast befreien können, als im Land der Moore, Seevögel und Konsonanten? In Wales nisteten sich die vier in einer Hütte ein und genossen das Ambiente. Ein bisschen blumig nach Ökopunk riecht das beizeiten schon, sind doch die ersten Töne, die wir auf der Platte hören lokale Feldaufnahmen. Sie leiten das Titelstück ungewohnt atmosphärisch ein. Auf dem Cover befindet sich dazu auch noch ein duftiges Szenario mit Wiesenblumen.

Nach Sekundenbruchteilen ist der Naturtrip aber vorbei und es wird wie gewohnt laut – wenn auch nicht ganz so dreckig wie in der Vergangenheit. Die frische Landluft ermutigte allerdings zum Experimentieren: „Hotel Motivation“ wird an einem monoton-trockenen Riff aufgehängt, „Prince of Meats“ macht die Beine breit und bei „Lamping“ wird offenbar, dass sich selbst eine britische Noisepop-Band dem psychedelischen Charme der späten Beatles nicht entziehen kann. Neuzugang Tommy Davidson hat jedenfalls reichlich Gelegenheit, seine Ausdauer an den Drums unter Beweis zu stellen. Weniger durchdacht und rumpelig als der Vorgänger, geht es mit „The Haze“ wieder direkt geradeaus. Das macht Spaß, aber im Noisepop-Rausch vermisst man den ein oder anderen liebgewonnenen Halt in einer versifften Raststätte voller schlecht gelaunter Menschen.

11/04/2017 Köln – MTC
12/04/2017 Hamburg – Hafenklang
13/04/2017 Berlin – Cassiopeia
15/04/2017 (CH) Bern – Dachstock

VÖ: 17. März 2017 via Caroline