Text: Tim Brügmann, 01. April 2021

Oh, wie klein wir doch sind. Gerade in diesen Zeiten wird einem erst bewusst, welch kleinen Teil wir auf dieser Welt nur ausmachen. Und welche Musikrichtung eignet sich hierfür besser, als die Post-Rock? Doch statt minutenlanger urgewaltiger Abfahrten, überraschen PURRS aus Angoulême auf ihrer EP „Rhythms & Ethics“ mit schneidender Direktheit.

Man nehme die Atmosphäre von Russian Circles, ein wenig von der 90ies-Attitüde der Deftones und träumerische Gitarren-Soli von Bands wie A Perfect Circle, et voilà! Was klingt, wie ein unfassbar verführerischer Cocktail alternativer Metal-Stile kann kaum getoppt werden. Weit gefehlt, denn erst ein fingerdicker Belag Post-Punk a la Shame oder The Murder Capital macht das Gebräu der Franzosen von PURRS erst perfekt.

Auf gerade mal fünf Nackenbrechern zermalmen die vier Kumpels aus dem Westen Frankreichs alles, was ihnen im Weg steht und haben in ihrer Sound-Vision stets den angrenzenden Inselstaat im Blick, Heimat des Frontmanns Elliot M. Selwood. Treibende Basslines, urbane Poesie und berstende Gitarrenläufe schnüren ein eklektisches Gesamtwerk, das Lust auf mehr macht. Schließlich ist Angoulême auch als Stadt der Kunst und der Geschichte ausgezeichnet worden, wobei PURRS definitiv zur musikalischen Speerspitze gezählt werden dürfen.

VÖ: 12. März 2021 via PURRS