Text: Jan-Frederic Goltz, 06. Dezember 2017

Die Freunde Dan Lardner und Alex Niemetz aka QTY haben zusammen ein Album für Gitarren-Enthusiasten mit Brit-Pop-Appeal aufgenommen. Haben sie gut gemacht. Gitarristin und Sängerin Alex wusste schon ihr Leben lang das dies irgendwann passieren wird – schön, dass sie es gemacht haben und es nicht bloß eine vermutlich alkoholschwangere Idee zahlreicher Küchengespräche der beiden blieb. Klingen tut das beim ersten Querhören ein wenig wie ein recht gelungenes Pottpürre aus den Strokes und Belle and Sebastian, die sich zufällig in einem Raucherlokal in Nashville getroffen haben. Quatsch, kann ja gar nicht sein, Alex und Dan kommen nämlich aus New York.

Kommt die erste Single-Auskopplung „Rodeo“ noch schön schief und dirty daher, verlaufen die restlichen neun Stücke eher in einem deutlich strukturierterem Aggregatzustand. Auch leicht schmalzige angehauchte Country-Fragmente (hey, wieso auch nicht) tauchen z.B. in „New Beginnings“ auf. Da fehlt ja eigentlich nur noch die Banjo-Einlage. Die findet sich – falls man danach sucht – im Song „Cold Nights“, der sich übrigens mit seinem super-catchy Refrain ganz ausgezeichnet zum Autofahren durch goldene Herbstlandschaften eignet. Aber das ist nur eine Theorie, da ich diese Rezension zur späten Stunde in der Bahn schreibe und seit Jahren gar kein Auto mehr besitze. Überraschende Lieblingsstelle wurden die letzten Sekunden des letzten Titels „Salvation“ – der mit einem in endlos Hall aufgehenden Gitarren-Riff und dem melancholisch gestimmten und im Duett gesungenen Refrain „it’s gonna be alright“ schließt. Traurig schön. Könnte ich Stundenlang hören.

Je nach Stimmungslage braucht dieses Album eine gewisse Zeit und entfaltet erst nach mehrmaligen Hören sein Potential. Ab dann wird es gut. Gen Weihnachten hat man ja viel Zeit sich intensiv mit Musik auseinanderzusetzen. Do it, it’s gonna be alright.

VÖ: 08. Dezember 2017 via Dirty Hit