Text: Christopher Zielske, 19. Juli 2018

Den Preis fürs beste und innovativste Merch hat Rayland Baxter schon mal in der Tasche: eine Einwegkamera mit Tourfotos, von Rayland höchstpersönlich geknipst. Ähnlich unkonventionell war der Entstehungsprozess für sein neues Album „Wild Awake“. Drei Monate isolierte sich Rayland mit Gitarre und Klavier in einer verlassenen Fabrik in Kentucky, um dort die zehn Songs für das neue Album zu schreiben. Entstanden ist dabei ein – beim ersten Hören – sehr amerikanisches Album. Dies könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass Rayland aus Nashville, Tennessee stammt und sich nicht vor dem Einsatz der Slide-Guitar scheut („Sandra Monica“).

Wenn man nun aber genauer hinhört, ist neben diesem Folk-Country-Einschlag viel Kritik an seinem Heimatland zu hören. So behandelt er in „79 Shiny Revolvers“ das Amerikanische Waffengesetz oder umschreibt in dem Opener „Wide Awake“ die derzeit heikle Lage in den USA. Neben diesem ernsten Thema beschäftigt Rayland aber auch noch die Liebe und alles was damit zu tun hat. So versucht er sich zum Beispiel in Songs wie „Casanova“ als Heiratsschwindler. Insgesamt ist „Wild Awake“ ein eher melancholisches Album – was bei drei Monaten Isolation aber auch kaum verwundert.

11.10.2018 Haldern – Pop Bar
12.10.2018 Hamburg – Molotow Skybar
16.10.2018 Berlin – Auster Club
17.10.2018 Darmstadt – Live @ Bedroomdisco

VÖ: 13. Juli 2018 via ATO Records