Text: Nico Beinke, 06. Februar 2020

Wenn ein Album es vermag an „Antidotes“ zu erinnern, dem unsterblichen Debüt von Foals aus dem Jahr 2008, dann ist das erst einmal unumstritten ein Pluspunkt. Wenn auch das eruptive Moment fehlt, was einzig daran liegen mag, dass „All Or Nothing“ bereits die vierte Langspiel-Veröffentlichung von Shopping darstellt, vielleicht einfach nun Routine alle Keime abgetötet hat.

Für gut abgehangenes, klinisch reines Liedgut fehlt ein wenig die Lust den Sticker Punk aufs Cover zu kleben, ob nun Dance-, Post-, (was auch immer) Punk, da fehlt das Rudimentäre, die Eskalation. Wie auch immer es Foals 2008 geschafft haben mögen, Math-Rock-Gitarren, mit einer ekstatischen Getriebenheit zu verbinden, Shopping wissen diesen Hafen gekonnt zu umschiffen. You Say Party(!) ohne Riot Grrrl-Attitüde der We Say Die!-Bandphase, Radio 4 ohne Funk – auf verschiedene Arten gedreht und gewendet, es fehlt einfach immer irgendwo das letzte Quäntchen.

„Initiative“ als Single ist ganz sicher hervorragend geeignet, um den Rest des Albums gleich mit zu erklären: Klingt ähnlich, nur nicht ganz so gut. „Initiative“ ist ganz sicher ebenfalls dazu geeignet, mit seinem gehetzten Marschtakt, auf die Tanzflächen zu drängen und mit zwei oder drei weiteren Singles wie dieser, wäre „All Or Nothing“ sicher ein Schicksal im Einheitsbrei ähnlich klingender Produktionen erspart geblieben.

10.05.2021 Hamburg – Molotow
12.05.2021 Berlin – Urban Spree
15.05.2021 München – Milla
16.05.2021 Offenbach – Hafen 2
18.05.2021 Köln – Bumann & Sohn

VÖ: 07. Februar 2020 via FatCat Records