Text: Nico Beinke, 19. Februar 2020

Was mich ja wirklich vollkommen rappelig macht ist, wenn mich ein gewisser Bandsound an etwas erinnert, was ich bereits kenne. Und noch schlimmer, an etwas, was ich mag. Ich bin extra in die niedersten Abgründe meines Gedächtnisses hinabgestiegen und habe die mir passend erscheinende Erinnerung an den Haaren ans Tageslicht gezerrt. Voilà: Six Organs of Admittance erinnern mich, mit ihrer in den Vordergrund gemischten, akustischen Gitarre und dem zurückgenommenen Gesang, an Allie alias Florian Boss, den ich ca. 2013 im Vorprogramm zu hab ich vergessen gesehen habe. Manchmal weiß ich zwar nicht mehr, was ich gestern getrieben habe, aber sowas (durchaus nebensächlich Erscheinendes) fällt mir wieder ein. Man muss Prioritäten setzen im Leben!

Der eigentliche Grund scheint mir aber vor allem zu sein, dass mir Allie damals sehr gut gefallen hat und ich mich gleich willkommen gefühlt habe „Companion Rises“ zu hören und zu mögen. Für den überwiegenden Teil der neun Tracks gilt, was ich bereits geschrieben habe, nicht aber ausschließlich, wie während „The 101“, da gibt es zum bereits dargebotenen Œuvre psychedelische Motorpsycho-Gitarrenlicks, wie sie zur „Trust Us“-Phase für Begeisterung sorgen konnten. Selbiges gilt für den ganzen Song, nicht nur für die E-Gitarre. Fast müßig zu erwähnen, dass „The 101“ die Vorab-Single zum Album-Release darstellt, aber nicht unbedingt prototypisch für das ganze Album stehen kann. Die – das Album eröffnenden – psychedelische Synthie-„Spielereien“ („Pacific“) sollten noch erwähnt sein, vor allem da Ben Chasny für „Worn Down To The Light“ an letzter Stelle selbiges Rezept bemüht.

Ein würdiger Rahmen für ein Psychedelic-Folk-Album der gehobenen Güteklasse, wie es die Broken Social Scene nicht würdiger hätte inszenieren können. (Um mit einem letzten musikalischen Vergleich den Text zu beschließen, den ich an früherer Stelle vergessen habe anzubringen – soviel zu meinem Gedächtnis).

VÖ: 21. Februar 2020 via Drag City