Text: Oliver Schröder, 29. Juni 2022

Sophie Allison schreibt Songs, in die man sich schon nach zwei Sekunden verliebt. Und das nicht nur, weil sie einen direkt ins Herz treffen, sondern vor allem, weil man weiß, dass man mit ihnen den Rest des Lebens verbringen will. Liebe auf den ersten Blick und für die Ewigkeit in einem sozusagen. Dafür sorgt einerseits natürlich die gewisse Portion Heimeligkeit, die das Album verströmt. Das geradezu romantisch-vage Versprechen „Sometimes, Forever“ löst jeder einzelne Song auf dem Album ein. Das ist zwar ganz ungenierter Pop, aber so wie er sein soll: perfekt austarierte Grandesse.

Andererseits aber wäre es nicht Soccer Mommy, wenn nicht an allen Ecken und Enden Sollbruchstellen eingebaut wurden, die die Songs nahbar machen. Die Zusammenarbeit mit Daniel Lopatin alias Oneohtrix Point Never hat sich also durchaus gelohnt. Die beiden funktionieren ein bisschen wie Halsey und Trent Reznor, der die Stücke der Elektro-Pop-Sängerin über einem düsteren Industrial-Ambient-Abgrund platzierte.

Auch auf „Sometimes, Forever“ lauern Untiefen hinter dem Vorhang, die sich erst nach mehreren Durchgängen offenbaren. Sei es das weiße Rauschen in „Don’t Ask Me“ oder der Borderline-Stolperbeat in „Unholy Affliction“. The Breeders, Aimee Mann, Garbage, Joan Osborne – die großen Namen des weiblichen (Alternative) Pop standen Pate und mit „Sometimes Forever“ reiht sich Allison in diese Ahnengalerie ein.

05.09.2022 Köln – Bumann & Sohn
06.09.2022 Hamburg – Molotow
12.09.2022 Berlin – Frannz Club
13.09.2022 Bremen – Lagerhaus

VÖ: 24. Juni 2022 via Loma Vista