Text: Felix Mossmeier, 25. November 2021

Culk. Das braucht man niemandem erklären, der/die sich halbwegs für musikinteressiert hält. Bei Sophia Blenda sieht es da (noch) anders aus. Der Name steht für das neue Soloprojekt von Culk-Sängerin Sophia Löw. Nach zwei Culk-Alben in zwei Jahren nun die erste Single „Wie laut es war“.

Die Wienerin trifft irgendwo zwischen tiefsitzenden Ängsten und Zwängen einen Ton, der doch versöhnlich stimmt. Das passt zum Grundkonzept der Lyrics, die als ein „Plädoyer für das gemeinsame Durchstehen und Aushalten von Situationen, von Lebensabschnitten“ gesehen werden sollen. Keine schlechte Idee angesichts Lockdowns, X G-Regelungen und einer sich immer weiter ausprägenden Spaltung zwischen ungeimpften und geimpften Österreicher:innen. Zugegeben eine Unterstellung und ein sehr weites Interpretieren des Textes:

Stimmen die nicht mehr untergehen 
Und Schlingen die nicht mehr aufgehen 
Wer gibt dir den Befehl 
Der so früh in deine jungen Hände fiel 

Zur visuellen Umsetzung: Wien in Schwarz und Weiß. Was kann da schiefgehen? Eigentlich nichts. Wie der Wiener Filmemacher Gabriel Hyden hier die Idee Löws umsetzt, ist in Schlicht- und Stilsicherheit kaum zu überbieten. In absolutem Minimalismus werden „intime Momente einer Freundschaft“ dargestellt. Eine Zerrissenheit zwischen absoluter Unzertrennlichkeit und dem unvermeidlichen Abschiednehmen.

VÖ: 25. November 2021 via PIAS