Text: Stefan Killer, 26. November 2018

Was passiert, wenn drei Alt-Punker ihre Schädel öffnen, um Nerven in neue musikalische Bahnen zu lenken? Im Fall von Statues entsteht ein Debütalbum, das in der Szene derzeit Maßstäbe setzt. „Adult Lobotomy“ heißt das gute Stück aus Umeå, Schweden, und ist kürzlich über Crazysane Records erschienen. Es bildet die Quintessenz wüsten Punks Anfang der 1980er-Jahre und der genreprägenden Klänge alternativer Untergrund-Labels.

Die acht Songs sind frisch wie aus Newcomer-Köpfen. Zugleich ist das Album ausgereift, als habe das Trio nie andere Musik gemacht. Wohl nicht zuletzt, weil Johan Sellman und Calle Svedjehed schon vor 15 Jahren mit Magnus Öberg am Schlagzeug in die Saiten gehauen haben — damals spielten sie zusammen als Genre-Lokalhelden. Statues ist der Neustart: Alte Verbindungen sind durchtrennt, neue waren in nur sechs Stunden Live-Aufnahmezeit hergestellt. Produzent Christian Ramirez fügte nur den Gesang danach hinzu.

Bei Statues singt Gitarrist Johan Sellman meist wutentbrannt von gesellschaftspolitischen Missständen. Die Single „Dark Places“ ist das beste Beispiel, um das „Adult Lobotomy“-Songwriting auf den Punkt zu bringen. Johan Sellman erklärte: „Der Song ist eine unglückliche Geschichte über eine müde Welt, die von großen Konzernen und Führern immer wieder eins in die Fresse kriegt.“ Und so (roh) klingt er auch.

VÖ: 23. November 2018 via Crazysane Records