Text: Säm Wagner, 18. Mai 2018

Wie fein das war – damals im Jahr 2000: Pavement tauchten aus dem Nichts wieder auf und spielten ihre eigene Best-of-Tour. All die Hits und eine Band, die seit ihrer Auflösung kaum gealtert war. Danach kamen neue Songs? Mitnichten. Pavement verschwand nach der Reunion-Tour sofort wieder.

Der USP der Noise-Popper Pavement war das lustvolle zerstören eingängiger Popmelodien, der Spaß am Krach. Stephen Malkmus schien darauf aber keine Lust mehr zu haben. Experimentell blieb er auch nach der zweiten Trennung der Band, doch er wandte sich zunehmen dem Prog-Rock zu (zu hören auf seinen Soloalben „Mirror Traffic“, „Wig Out at Jagbags“ und vor allem dem Live-Coveralbum „Ege Bamyasi“ auf dem er und seine Mitmusiker das gleichnamige Album der Band Can nachspielte). Er entfernte sich immer weiter vom Pavement-Sound.

Vier Jahre hat er nun nichts von sich hören lassen, nun kehrt Stephen Malkmus mit seiner Begleitband The Jicks und dem Album „Sparkle Hard“ zurück.

Die Richtung hat sich wieder geändert. Malkmus klingt immer noch spleenig, aber deutlich entspannter. „Sparkle Hard“ ist ein fast schon Wilco-esques Werk geworden – mit viel Folk, Country, ein wenig Psychedelic-Rock und vielen Experimente (Auto-Tune!). Wunderhübsch: Das Country-Duett „Refute“ mit Kim Gordon, das dann doch ein bisserl an „Range Life“ erinnert. Und auch das großartige „Bike Lane“ klingt nach Pavement. Ach ja: Nächstes Jahr steht das 30-jährige Bandjubiläum an. Eine weitere Reunion? „I’m not so keen on it“, gibt Stephen Malkmus zu. Solo lässt es sich dann doch entspannter musizieren.

29.10.2018 Berlin – Lido
30.10.2018 Köln – Stadtgarten

VÖ: 18. Mai 2018 via Domino Records